Weine nicht über vergossene Milch
„Weine nicht über vergossene Milch“
Ein erster Schritt lautet:
„Weine nicht über vergossene Milch.“
Diese Metapher soll auf einen wichtigen Punkt hinweisen, den man, das ist menschlich, viel zu oft übersieht. Können Sie etwas an dem ändern, was passiert ist? Können Sie das Umfallen und Zerbersten einer Milchflasche rückgängig machen? Sozusagen mit einem Zeitrückreise-Zauberstab?
Die Antwort ist natürlich klar, Sie können es nicht. Wenn eine Milchflasche umgefallen und die Milch ausgelaufen ist, dann können Sie an diesem Ärgernis nichts mehr ändern. Ist es dann sinnvoll, sich darüber zu ärgern? Oder wäre es nicht viel zielführender, das Bestmögliche aus der Situation machen zu wollen, z.B. indem man die restliche Milch sammelt und einer Katze zu trinken gibt?
Dieses einfache Beispiel übertragen Sie bitte auf Ihr komplettes Leben. Ist es sinnvoll, sich über ein verlorenes Fußballspiel zu ärgern? Oder ist es nicht viel vernünftiger, aus der Niederlage zu lernen und für das nächste Spiel etwas mehr zu trainieren und sich positiv zu fokussieren?
Egal, was in Ihrem Leben auch passiert sein mag, es hat Sie nicht umgebracht, oder? Können Sie heute noch irgendetwas ändern, was Ihnen in Ihrer Kindheit, in Ihrer Partnerschaft oder im Beruf widerfahren ist? Und trotzdem belasten Sie sich damit? Vielleicht sogar so sehr, dass es Sie krank gemacht hat? Ist das wirklich sinnvoll, erstrebenswert und der Sinn Ihres Lebens?
Ich möchte Ihnen an dieser Stelle einen meiner Lieblingsfilme ans Herz legen:
Ist das Leben nicht schön
Originaltitel: „It’s a Wonderful Life“ ist eine US-amerikanische Tragikomödie unter Regie von Frank Capra aus dem Jahr 1946, basierend auf der Erzählung „The Greatest Gift““ von Philip Van Doren Stern. Der Spielfilm mit James Stewart in der Hauptrolle wurde von der US-amerikanischen Produktionsfirma RKO Pictures verliehen und von Liberty Films produziert.
Ist das Leben nicht schön? erzählt die Geschichte des sozial engagierten Bürgers George Bailey, der in der Weihnachtsnacht wegen eines Missgeschicks seinen Lebensmut verliert und sich von einer Brücke stürzen will – bis er von einem Engel gerettet wird und ihm gezeigt wird, wie seine Heimatstadt aussehen würde, wenn er nie geboren wäre. Trotz kommerziellen Misserfolgs wurde der Film mit der Zeit zum Klassiker und wird von vielen Kritikern als einer der besten Filme aller Zeiten angesehen.
Diesen Film möchte ich Ihnen empfehlen, um Ihnen aufzuzeigen, dass alles, aber auch wirklich alles, in Ihrem Leben einen Sinn hat, den Sie womöglich nicht im ersten Moment erkennen, der Ihnen aber, wenn Sie Glück haben, im Verlaufe Ihres Lebens bewusst wird. Selbst wenn Sie glauben, dass nichts mehr einen Sinn hat, alles ganz furchtbar ist und Sie am liebsten die nächste Brücke runterspringen würden, dann hilft Ihnen dieser Film, den Blickwinkel zu korrigieren.
„Das Leben genießen – Jetzt!“
Ich habe diese Situationen erlebt. Glauben Sie mir, ich wollte alles hinter mir lassen. Aber wenn ich an diesen Film denke, den ich in solch einer schlimmen Lebensphase das erste Mal gesehen habe, dann weiß ich, dass es keine Zufälle gibt. Und meine Empfehlung lautet deshalb:
Das Leben genießen – JETZT.
Denn für mich ist völlig klar: Vergangenes zu bedauern und sich um die Zukunft zu sorgen, sind Illusionen. Entscheidend ist ausschließlich das Hier und Jetzt. Lassen Sie sich nie-nie-nie entmutigen. Nicht die vergossene Milch ist wichtig, sondern Sie als Mensch sind es.
Innerhalb der Submediation wird auch dieser Blickwinkel genau betrachtet. Wenn es nämlich eine Situation gibt, in welcher eine Lösung praktisch unmöglich erscheint, denn ansonsten würden Sie mich nicht für eine Lösung einbinden, dann hängt diese Betrachtungsweise immer auch mit einem Rückblick auf Vergangenes und einem Ausmalen von Zukünftigem zusammen. Es ist aber niemals hilfreich, eine Entscheidung im Hier und Jetzt so zu treffen, als wollte man Vergangenes wieder gut machen. Es geht immer nur darum, das Beste im Hier und Jetzt zu erreichen, ohne über „vergossene Milch“ nachzudenken.